Den falschen Pokal gewonnen

Die Damen des TV Buttikon-Schübelbach schrieben Schwyzer Turnergeschichte. Erstmals gewannen sie ausserhalb der Kantonsgrenzen einen Pokal der KSTV-Vereinsmeisterschaften. Hauptthema am 14. September waren dennoch die beiden Schweizer LMM-Meistertitel bei den Männern und Frauen. Wie im Vorjahr konnten die Königsblauen also doppelt jubeln.

Da staunte Bruno Kunz, LA-Chef des STV und OKP des LMM-Finals, nicht schlecht. Soeben wurden ihm vom TVBS die beiden Wanderpokale übergeben. Fragende Blicke von Kunz verrieten, das irgendetwas nicht stimmen kann. «Tschuldigung, könnt ihr mir erklären, was die KSTV-Vereinsmeisterschaften sind?». Die Vertreter des TVBS machten erst grosse Augen, konnten sich aber ein Lachen trotzdem nicht verkneifen: Tatsächlich schaffte es der Oberturner, anstelle der LMM-Trophäe des STV den LA-Wanderpokal der KSTV-Vereinsmeisterschaften einzupacken. «Jetzt müsst ihr einfach gewinnen, sonst haben wir ein Problem», mahnte Kunz. Die Damen waren also quasi zum Siegen verdammt.

Trotz falschem Pokal zum Scherzen aufgelegt: (v.l.) Routinier Priska Züger, Youngstar Carla Inderbitzin, Rakete Nicole Hörterer, «mir tut alles weh» Simone Züger, «um zwei Punkte die kleine Schwester geschlagen» Iris Inderbitzin und «das isch definitiv s letscht mal gsi» Melanie Schättin.

Trotz falschem Pokal zum Scherzen aufgelegt: (v.l.) Routinier Priska Züger, Youngstar Carla Inderbitzin, Rakete Nicole Hörterer, «mir tut alles weh» Simone Züger, «um zwei Punkte die kleine Schwester geschlagen» Iris Inderbitzin und «das isch definitiv s letscht mal gsi» Melanie Schättin.

Gesagt, getan. Wenige Stunden später wurden die Damen für den zweiten LMM-Meistertitel in Folge mit dem KSTV-Pokal geehrt. Ein und derselbe Wanderpokal also zum zweiten Mal im selben Kalenderjahr. Situationskomik, die die Damen Buttikon-Schübelbchs noch etwas mehr zum Lachen brachten, als sie es nach ihrem Erfolg ohnehin schon taten. Eine einfache Aufgabe war der Sieg aber keinesfalls. Der starke STV Kriessern forderte die Obermärchlerinnen bis zum Ende. Der OT blieb aber stets zuversichtlich und verzichtete darauf, sich zu erkundigen, wie lange eine allfällige Fahrt nach Kriessern dauern würde. Es ist nicht anzunehmen, dass sich die Ostschweizerinnen mit einem Schwyzer Kantonalmeisterpokal zufrieden gegeben hätten. Und spätestens im Sommer 2015 hätte sich wohl auch der Kantonaloberturner Marco Bollmann erkundigt, wo denn nun der KSTV-Meisterpokal geblieben ist. Geschweige vom TSV Galgenen, der sich im kommenden Jahr um eine perfekt organisierte Vereinsmeisterschaften bemüht. Ein fehlender Pokal macht sich da schlecht.

Bald ein neuer Anstrich?

Freudige Gesichter: (v.l.) Hugo Santacruz zeigt wo der Bartli den Most holt, Thomas Bucher schaut weiss Gott wem nach, Jan Deuber präsentiert das absolute Schmuckstück eines Pokals, Michael Bucher sieht dasselbe wie sein Bruder, Manuel Siegrist will nicht ständig die Augen zu haben bei Fotos und Walter Bodmer ist neidisch auf Manuels schöne Schuhe.

Freudige Gesichter: (v.l.) Hugo Santacruz zeigt wo der Bartli den Most holt, Thomas Bucher schaut weiss Gott wem nach, Jan Deuber präsentiert das absolute Schmuckstück eines Pokals, Michael Bucher sieht dasselbe wie sein Bruder, Manuel Siegrist will nicht ständig die Augen zu haben bei Fotos und Walter Bodmer ist neidisch auf Manuels schöne Schuhe.

Die Gefahr, den falschen Pokal mitzunehmen, bestand bei den Männern nicht. Der dermassen – vornehm ausgedrückt – unschöne Pokal ist schlicht nicht zu verwechseln. Das Team lief an diesem Tag auch nie Gefahr, diese Trophäe zu verlieren. Der angestrebte Schweizer Rekord wurde zwar um nur 90 Punkte verfehlt, der Titel aber mit rund 1700 Punkten Vorsprung auf Roggliswil gewonnen. Zum zweiten Mal nach 2010 und 2011 gewinnt der TVBS also nun zweimal Mal in Folge den LMM-Titel bei den Männern. Nun ist man bestrebt, den Wanderpokal im kommenden Jahr endgültig zu sichern. So könnte man mit dem Pokal machen, was man will. Dies würde wohl in Form eines neuen Anstrichs auch geschehen.

Mit den Juniorinnen stellte der TVBS auch noch ein drittes Team am LMM-Final. Allein dies war schon ein grosser Erfolg. Trotz eines nicht idealen Wettkampfs landeten die U20-Damen auf dem fünften Rang. Ein Versprechen für die Zukunft waren die Gezeigten Leistungen allemal.

Alles weitere zur LMM ist online: Pressebericht, Ranglisten und Bilder.

Marthy zweimal im Final

Nico Marthy

Nico Marthy

Bereits einen Tag zuvor massen sich Nico Marthy und Fabrice Honegger an der Steinstoss-SM. Nico verpasste mit dem 40-kg-Stein den Final nur knapp, mit dem 18-kg-Stein platzierte er sich im Final der besten acht auf dem guten sechsten Rang. Fabrice Honegger landete auf Rang 39. 72. wurde Fabrice mit dem 12,5-kg-Stein, Nico Marthy lag vor dem Final dank 11,55 Metern noch auf Rang 3. Der Final lief nicht mehr nach Wunsch, er musste sich mit dem achten Rang zufrieden geben. Der TVBS gratuliert den ausserordentlich vielen Ausserschwyzer Athleten, die mit Medaillen aus Ottenbach zurückkehrten.

Fabrice Honegger

Fabrice Honegger

Bruhin in Thalwil, Ruoss in Bellinzona

Derweil im Einsatz waren mit Jens Bruhin und Urs Ruoss auch zwei Einzelathleten mit gehörigem Altersunterschied. Jens stiess am Schweizer Final des Swiss-Athletics-Sprint-Cups bis in den Halbfinal vor. Am internationalen Masters-Meeting in Bellinzona landete Urs in einem spannenden Kugelstoss-Wettkampf auf dem vierten Rang, im Diskuswerfen auf Platz 2.

Der Turnverein Buttikon-Schübelbach zog damit einen dicken Schlussstrich unter die goldene Saison, die von vielen SM-Medaillen, Jan Deubers 14. Rang an der U20-WM, der erneuten Europacup-Teilnahme von Michael Bucher, der EM-Teilnahme von Vereinsmitglied Hugo Santacruz und nicht zuletzt zwei Turnfestsiegen geprägt wurde.

Nächster und letzter dicker Programmpunkt im Jahresprogramm des TVBS: Das Turnerkränzli am 8. November unter dem Motto «Viva Las Vegas».

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.