
Früh morgens um 04.00 Uhr versammelte sich die TVBS-Schar bereits am Freitag beim Bahnhof Siebnen-Wangen. Nach einer dreistündigen Zugfahrt galt es für die schätzbaren Disziplinen in unserem zweiten 3-teiligen-Vereinswettkampf in der 2. Division bereits ernst. Die Schaukelringriege machte den Auftakt in der imposant wirkenden Halle. Die Nervosität war spürbar und man performte nicht perfekt. Ein, zwei Stürze und ein Übungsabbruch dürften sich entsprechend auf die Note ausgewirkt haben. Dass trotzdem eine 8.60 resultierte, sollte aufzeigen, was mit einer sauber geturnten Übung eigentlich drin liegen könnte. Die wohl sauberste Übung der Saison zeigten hingegen die zehn kräftigen Mannen am Barren. Die Note 8.33 hätte deshalb auch ein bisschen höher ausfallen dürfen. Ebenfalls etwas gar hart wurden unsere Turnerinnen am Stufenbarren benotet. 8.02 widerspiegelt das Potential dieser jungen Riege nicht wirklich. Im Rahmen der bisherigen Saisonresultate tanzten unsere Gymnastikerinnen der Aktivriege (8.76). Zum Schluss standen – zum Teil etwas unerfahrenere – Schleuderballwerfer/innen im Einsatz. Bei nicht so einfachen Windverhältnissen musste man auch noch einen Nuller hinnehmen, was die Note auf 6.85 einbrechen liess. Im Endeffekt resultierten 24.61 Punkte und der 237. Rang von 374 Vereinen in der 2. Stärkeklasse.
Nach einer eher etwas unbequemen, warmen und kurzen Nacht hatten wir wie bereits vor sechs Jahren in Aarau die Ehre, den ETF-Samstag morgens um 08.00 Uhr zu eröffnen. Und wir haben uns so einiges vorgenommen. Ob es vielleicht gar zur Wiederholung des Podest-Coup wie in Aarau reichen würde? Im Wissen, dass der erste Wettkampfteil entscheidend sein wird, pushte man sich bereits in den frühen Morgenstunden mit Anfeuerungsrufen, die wohl so manchen Party-Gänger des Vorabends aus dem Schlaf riss. Angeführt von Zehnkampf-ETF-Sieger Reto sprang die junge, 11-köpfige Weitsprungtruppe dann auch zu einer glatten 10! Als dieses tolle Ergebnis die Runde machte, standen die Schleuderbälleler bereits mit leicht hängenden Köpfen da. Der starke Gegenwind liess an diesem Tag keine grossen Weiten zu. Mit der Note 9.59 ergab dies im ersten Wettkampfteil 9.77 Punkte und somit deutlich zu wenig, um noch ein Wörtchen ums Podest mitreden zu können. Im zweiten Wettkampfteil galt es, möglichst viele Einsätze zu leisten. Dies taten wir unter anderem mit nicht weniger als 20 Stösserinnen uns Stösser mit der Kugel. Wie so üblich wuchsen einige über sich hinaus und andere kamen nicht ganz an ihre sonstigen Leistungen heran. Die Note 9.56 war dann auch in etwa im Rahmen der Erwartungen.

Die 18 Sprinterinnen und Sprinter in der Pendelstafette lieferten ab – die Wettkampfleitung weniger. Gemäss Weisungen galt die Wiesen-Wertung. Weshalb man aber erst vor Ort – und nachdem die Einteilungen bereits gemacht wurden – darauf hingewiesen wird, dass die Rasen-Wertung angewendet wird, bleibt einzig und allein das Geheimnis der Verantwortlichen. So kamen bei uns 9.71 aufs Notenblatt anstelle der verdienten 10 mit der Wiesen-Wertung.

Am anderen Ende der Stadt luden unsere Gymnastikerinnen zu ihrem letzten Tanz. Für die Zuschauer hiess das noch einmal staunen, mitklatschen, wippen und einfach geniessen. Keine Frage, diese Riege werden wir vermissen. Sabi Hüppin und ihrem Team gebührt grossen Respekt und Dank, für ihre Arbeit und all die grossartigen Momente, die sie uns geschenkt haben. Da wird die top Note von 9.67 fast zur Nebensache. Somit erreichten wir im zweiten Wettkampfteil mit 9.64 fast die angepeilte Note.
Zum Schluss standen sowohl die Steinstösserinnen wie auch die Speerwerfer mit dem Ziel, die Maximalnote zu erreichen auf ihren Anlagen. Für die sechs starken Frauen mit dem Stein fehlte hierzu im Schnitt nur gerade etwas mehr als ein Zentimeter. Mit der Note von 9.98 haben diese Frauen erfüllt. Hervorzuheben gilt es die phänomenale Leistung von Sina Lehman. Ihr 6kg schwerer Stein landete erst nach 11.64m! Somit pulverisierte Sie ihren eigenen Vereinsrekord um fast einen Meter. Ebenfalls erst nach einer langen Flugzeit sanken die Speere der zehn Herren zu Boden. Mit vielen Zuschauern im Rücken warfen sie die Lanzen deutlich über die geforderte Weite und somit zur Maximalnote 10.

Am Ende des Wettkampfes sah man zwar das eine oder andere müde Gesicht, aber glücklich waren wir durchs Band. Und auch stolz dürfen wir sein. Stolz auf die Note 29.40. Stolz, dass man zu den zehn besten Vereinen des Landes gehört. Stolz, dass man sich gegenseitig unterstützt und zusammenhält. Stolz, dass man einen funktionierenden Nachwuchs hat, der diesen Verein bei künftigen ETF’s prägen wird. Und stolz, dass man mit Reto Fässler einmal mehr einen Turnfestsieger stellt, welchen man gebührend und ausgiebig sowohl an der Siegerehrung wie auch beim anschliessenden Fest gefeiert hat. Nach dem gemeinsamen Besuch der Schlussfeier und einer Zugfahrt, welche wohl vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird, wurden wir von der Gemeinde, Familien und Freunden an unserer Homebase im Gutenbrunnen empfangen. Vielen Dank allen für das Erlebnis Eidgenössisches Turnfest 2025.